
Am Vormittag beobachteten wir die Eisblöcke auf dem Jökulsárlón. Westlich des Touristenhotspots mit seinen Zodiaks und Amphibienfahrzeugen gibt es einen kleinen Rundwanderweg mit einem Gletscherlehrpfad, der kaum frequentiert war.
Unser eigentliches Ziel war jedoch das Kajakfahren auf dem Heinabergslón. Wir hatten uns für den eher versteckteren Gletschersee entschieden. Nur ein Anbieter führt dort Kajaktouren durch und es war die richtige Wahl.

Insgesamt waren wir mit 10 Booten und zwei Guides unterwegs und konnten das unglaubliche Panorama in einer kleinen Gruppe genießen.
Das Wetter spielte perfekt mit. Es war absolut windstill und die Sonne schien. Wir hatten mehrere Tage die Wetterentwicklung verfolgt, bevor wir die Tour gebucht haben. Der Plan ist aufgegangen. Aber da war viel Glück mit dabei. Das Wetter ändert sich hier sehr schnell.

Drei Stunden waren wir auf dem Wasser unterwegs.
Teilweise ging es durch schmale Durchlässe. Der Gletschersee verändert sich ständig. Nur 10% des Eisbergs sind sichtbar und wir mussten versuchen, Abstand zu ihnen zu halten. Sonst kratzte der Rumpf über das Eis unter der Wasseroberfläche.

Zum Teil war noch die Asche der letzten Vulkanausbrüche sichtbar. Mit dieser Kajaktour haben wir uns einen Traum erfüllt. Den Anbieter Iceguide.is können wir uneingeschränkt empfehlen.
Auf dem Rückweg hielten wir am Diamond Beach. Hier trieben die Eisbrocken aus dem Jökulsárlón ins Meer. Manche blieben am Ufer hängen, bis das wärmere Meereswasser sie geschmolzen hat.

Jens fehlte zu seinem Glück (und dem Eisklumpen) nur noch ein Whisky.

Unter der Brücke der Ringstraße ziehen die Eisberge hindurch, wenn sie sich nicht am Grund verhaken.
Wer mag, kann in diesem Video einem Eisblock beim Treiben zusehen.
Die Abendsonne ließ das Eis glitzern und wir spazierten noch eine weitere Runde am See entlang.

Wahnsinn – mit dem Kajak durch die Eisblöcke zu fahren. Hat der Whisky geschmeckt?
Jens hat keinen. Die Alkoholeinfuhr in Island ist deutlich beschränkt.
Wunderschön! Vor 30 Jahren trieben noch massenhaft 20 Meter hohe Eisberge auf dem Jökulsarlon 😒
Leider ist auch Island der Gletscherrückgang deutlich sichtbar.