Reichlich Schnee lag rechts und links der Straßen in Slowenien, die uns immer weiter westwärts führten. Erst rund eine halbe Stunde vor der kroatischen Grenze sahen wir eine einsame Zypresse und alle Berghänge blieben grün. Kroatien verlangt coronabedingt vor der Einreise eine digitale Anmeldung zusammen mit einer fest gebuchten Unterkunft – zusätzlich zum Impfnachweis oder negativen PCR-Test. Die digitale Registrationsnummer, die man dann erhält, ist vorab auszudrucken (!) und mit Tesa an der Frontscheibe zu befestigen. So soll es dann an der Grenze schneller gehen. Sonst müsste man sich dort registrieren und Wartezeiten in Kauf nehmen. Der Buchungsbeleg sollte ebenfalls ausgedruckt mitgeführt werden. Das hatten wir ganz brav noch von zuhause aus erledigt (wo findet man unterwegs auch problemlos einen Drucker?). Somit mussten wir uns auch für den Einreisetermin und den Campingplatz vorab festlegen. Nicht unbedingt das, was wir bei unserer Form des momentanen Reisens gern tun. Ja, und dann interessierte es an der Grenze niemanden. Sie scannten unsere Covid-Zertifikate in Verbindung mit unserem Pass und das war es. Es war kein weiteres Fahrzeug vor oder hinter uns. Der kroatische Grenzpolizist war sichtlich genervt und sein Kollege checkte gerade am einsehbaren Monitor das Lieferangebot der nächsten Pizzeria. Vielleicht hatten je beide Hunger und waren deshalb so knurrig drauf.
Bei strömendem Regen kamen wir hier im Dunkeln an. So führte uns erst der nächste Tag ans Meer. Hier und da lugte die Sonne hinter den dicken Wolken vor. Vanya war recht überrascht von den Wellen. Die heimischen Bäche und Tümpel bieten diesen Funfact nicht. Unser Campingplatz ist ok. Die Sanitäranlagen sind top und wirklich voll ist der Platz nicht. Aber uns ist es einfach zu eng hier. Die Parzellen sind klein. Dazu stehen viele Bungalows dicht an dicht am Rand. Es gibt kaum Grünflächen. Der Weg zum Meer führt an weiteren Bungalowdörfern vorbei und der Wald hat keine Wege, dafür undurchdringliches Unterholz. Es ist kaum Betrieb im Moment hier. Somit passt es. Aber grundsätzlich fehlt uns ein wenig die unbebaute Natur.
Vanya hat schnell begriffen, dass er hier nicht der Platzwart ist und ebenso nicht auf die Nachbar*innen samt ihren Hunden aufpassen muss. Er entspannt trotz Trubel rund ums Auto erstaunlich gut. Das hatten wir uns schwieriger vorgestellt. Vielleicht überträgt sich unsere Ruhe nun doch auf ihn.
