Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne stand für Jens fest, er nimmt sich unserer Keramik an. Das Problem sollte wenigstens eingegrenzt, wenn möglich behoben werden. Im Raum stand eine Verstopfung des Abflussrohres (ganz doof zu beheben) oder eine Blockade an der Pumpe unseres WCs (deutlich bessere Chance für eine Lösung).
Nach gut zwei Stunden Bastelei kam die Erlösung. Ein Stück Klopapier hatte tatsächlich die Technik blockiert und Jens konnte unser stilles Örtchen retten.
Wir hatten beide unabhängig von einander gedacht, dass unser Klopapier ein wenig zu fest war. Niemand hat es jedoch aus dem Verkehr gezogen und nun sind wir schlauer. Das Papier ist verbannt und wird wieder durch anderes, leichter lösliches ersetzt.
Trotzdem blieb am Nachmittag noch genug Zeit für den Burgblick in Bruneck und den Besuch des 2. Messner Mountain Museums RIPA. Ein Kunstwort, das sich aus den tibetischen Begriffen für Berg (ri) und Mensch (pa) zusammensetzt.
Die Bergvölker dieser Welt stehen im Fokus der Ausstellung. Was sie verbindet, was sie unterscheidet und welchen großen Wert die Menschen für die Kulturlandschaften unterhalb der hohen, eigentlich lebensfeindlichen Berge haben. Messner vertritt die These, dass die Berglandschaften nicht aus reinem Naturschutz rückgebaut werden sollten und nur zusammen mit den Bergbauern belebt und erhalten werden können.
„Die Menschen in den Bergen geben den Gebirgen erst Leben und Geschichte.“ Reinhold Messner
Manchmal steht er dem Tourismus und den Städtern sehr kritisch gegenüber – von beidem lebt auch er mit seinen privatwirtschaftlich geführten Museen.
Jens wäre sofort in die Burg gezogen und besonders der helle Wohnsaal hatte es uns angetan. Das ganze Museum ist aus unserer Sicht einen Besuch wert. Wir haben die Zeit bis zur Schließung voll ausgenutzt und waren zu spät für das Café im Burghof. In der Altstadt fanden dann auch wir ein leckeres Abendbrot.