
Wenn man bedenkt, dass die Färöer durchschnittlich 300 Regentage und nur 44 Sonnentage pro Jahr haben, dann konnten wir unser Glück kaum fassen, dass wieder die Sonne schien.
Wir fuhren zum Sørvágsvatn, dem größten Binnensee der Inseln. Wir wollten zum Wasserfall Bøsdalafossur und zu den Klippen wandern. Der ursprüngliche Weg am Seeufer entlang ist gesperrt. Die offizielle Begründung ist der Schutz der brütenden Vögel. Da es aber am Parkplatz zum zulässigen Wanderweg nun ein Café gibt und man in diesem ebenfalls 200 DKK pro Person für den Hike zahlen muss, haben wir den Verdacht, dass die Besucher auf diesem Weg zum Zahlpunkt gelenkt werden.

Von der Trælanípa (Färöisch für Sklavenklippe) sollen früher nicht mehr arbeitsfähige Menschen ins Meer gestoßen worden sein. Ein barbarischer Akt.
Als wir ankamen, zogen noch die letzten Wolkenfetzen vom Meer in Richtung See.
Der Weg an diesen besonderen Ort ist eher ein ausgedehnter Spaziergang als eine Wanderung. Der Ausblick und auch die Tiefblicke waren fantastisch.


Der Ort liegt auf der Insel Vágar und wir konnten die Inseln Koltur, Hestur und Sandoy sehen.
Auf diesem Weg ist man nicht allein unterwegs. Dazu war auch das Wetter viel zu schön. Die Ticketverkäuferin war vollkommen aus dem Häuschen über die Schönwetterperiode und meinte, die Fähringer sind so viel Sonne nicht gewöhnt.

Wir spazierten am Rand der Klippe entlang bis der Wasserfall sichtbar wurde.


Über die Felsen stiegen wir zum Ablauf des Sees hinab und hatten unseren Spaß beim Wegfinden. Das Gestein hielt jeden Tritt und so hüpften wir Stück für Stück nach unten.

Der See wurde nur von ein paar Kajakfahrern und Anglern genutzt. Zum Baden war er dann doch zu kalt.

Zum Schluss wollten auch wir ein Foto des „schwebenden Sees“ und stiegen noch einmal zum markierten Fotopunkt auf. Ohne Drohne (es herrscht ein Flugverbot, das aber ignoriert wurde) und ohne sich selbst zu sehr in Gefahr zu begeben, war es eine schwierige Angelegenheit. Am Fels gab es einen Kletterhaken. Mit Gurt und Seil wäre sicher ein noch eindrucksvolleres Bild entstanden.

Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück zu Trudy. Unterwegs trafen wir noch diese haarigen Gesellen und schauten ihnen eine Weile beim Grasen zu.
Bei sensationellen blauem Himmel eine eindrucksvolle Tour. Schöner geht es ja fast nicht.
Das finde ich auch – eine wunderschöne Tour. Dazu diese sensationellen Fotos…! 🙂