Nach einem schnellen Frühstück haben wir Bruneck verlassen und auf dem kleinen Campingplatz in Seres bereits kurz vor 10:00 Uhr morgens einen perfekten Stellplatz für die nächsten Tage gefunden. Hier gibt es nur knapp 30 Plätze und auf Grund der Traumlage – freier Blick auf die großen Felswände der Puez-Geissler-Gruppe – hatten wir Sorge, am Abend nicht mehr unterzukommen.
Schnell war der Rucksack gepackt und eine kleine Tour gestartet. Die ersten Höhenmeter liefen zäh. Das war zum einen dem Rest einer Erkältung (und den Nachwehen der Coronaerkrankung im März geschuldet) und zum anderen dem Mühlpfad. Ein technisches Baudenkmal nach dem anderen zog Jens Interesse auf sich.
Aber wir hatten genügend Zeit und konnten alle alten Mühlen inspizieren. Nach einem steilen Aufstieg erreichten wir die Baumgrenze und der Ausblick war einfach phänomenal. Noch geprägt von den Informationen aus dem letzten MMM RIPA, sahen wir die Almen und maschinengemähten Wiesen mit anderen Augen.
Unser Ziel war der Zendleser Kofel 2.422m. Er bietet einen grandiosen Blick auf die Geislerspitzen und war der erste Gipfel unserer Bergtage.
Ein Eintrag ins Gipfelbuch ist immer Pflicht. Außerdem ist es Jens und mein erster gemeinsamer Gipfel in Südtirol.
Ausgehungert fielen wir in die Schlüterhütte ein und genossen die leckere Küche mit selbstgemachten Spinat-Schluzen in brauner Butter und Spiegelei auf Röstkartoffeln mit Südtiroler Speck. Jens hatte als Nachtisch eingelegte Waldfrüchte mit Sahne.
Gegen 17:00 Uhr waren wir geschafft aber glücklich zurück bei Trudy. Während unseres Abstiegs hatten wir lange Zeit das Heilig-Kreuz-Kofel-Massiv im Blick. Eines unserer Ziele für die nächsten Tage. Morgen geht es auf den Peitler. Das Wetter bleibt die nächste Woche so wie heute. Perfekt zum Wandern.