
Unser Plan war es, auf der gegenüberliegenden Seeseite einen Hügel mit ein paar kleineren Seen zu erkunden. Dafür mussten wir bis zur Staumauer des Møsvatn mehr oder weniger auf der Bundesstraße laufen. Was sich für deutsche Verhältnisse furchtbar anhört, ist hier ganz entspannt. Selbst am Sonntag bei schönem Wetter kam uns nur alle 3-5 Minuten mal ein Auto entgegen. Abends wird es hier so ruhig mit dem Verkehr, dass die überall freilaufenden Schafe ebenfalls die Straße nutzen. Entsprechende Spuren sind recht leicht zu entdecken. Nachts bimmeln uns die Glöckchen der Schafe in den Schlaf. An der Staumauer angekommen, gab es für uns kein Weiterkommen. Das Gebiet war als Privatland mit Schranke und Zaun gesperrt. Wir haben dann unseren Plan angepasst und eine größere Runde durch ein Hochmoor gedreht. Sanft auf- und absteigend ging es an Wiesen mit Wollgras vorbei und durch kleinere Erlenwälder. Die Winterkarten mit den Loipen sind ungefähr 5x so umfangreich wie die Karten mit den Sommerwegen. Irgendwann versteht man dann auch, warum mitten in einem Hochmoor Wegweiser stehen. An Stellen, die man trockenen Fußes im Sommer definitiv nicht erreichen kann. Zum Schluss waren wir auf dem Grasfjell. Eigentlich ist es nur ein kleiner Hügel, aber er bot eine gute Sicht auf den Møsvatn. Wir sind hier noch nicht im Nationalpark Hardangervidda, aber ganz nah am dazugehörigen Informationscenter, das wir nach Jens‘ Freitestung unbedingt besichtigen wollen. Das Wetter soll nun schlechter werden. Noch können wir es nicht glauben, da wir heute den dritten phänomenalen Sonnenuntergang erleben durften.
