Um 6:20 Uhr klingelte der Wecker und um 8:00 Uhr gab es Frühstück auf dem Parkplatz Halnes an der Bundesstraße 7, die durch die Hardangervidda führt. Trudy hat sich die rund 900 Höhenmeter vom Fjord durch das Måbødalen bis auf das Plateau brav in einer Stunde hinaufgearbeitet. Um diese frühe Uhrzeit war kaum jemand unterwegs und wir waren nicht all zu vielen schnellen Autos im Weg. Endlich ging es ein Stück hinein in die Hardangervidda und ein Wandertraum wurde für uns wahr. Die erste Stunde auf unserer Tour trafen wir niemanden. Sanft auf und ab steigend verlief der gut markierte Weg. Die Sicht ging bis zum Gletscher Hardangerjøkulen, der schneeweiß in der Sonne leuchtete. Die Temperatur lag bei kühlen 12 Grad. Am See Krækkja liegt die gleichnamige Wanderhütte des DNT (dem norwegischen Pendant zum DAV). Sie ist, wenn wir es richtig verstanden haben, die älteste Hütte und wurde vor kurzem renoviert. Nun gibt es auch hier Duschen und Trockentoiletten, die im Haus liegen. Versorgt wird die Hütte per Boot. Der See ist so langgezogen, dass er an anderer Stelle wieder auf die Bundesstraße 7 trifft. Wir genossen einen heißen Kakao mit Sahne zu einem erstaunlich günstigen Preis. Unser Weg führte ein Stück oberhalb des Sees entlang und aus dieser Richtung kamen uns dann auch vereinzelt Wanderer entgegen. Überall blühte das Wollgras. Unzählige kleine Moore und Seen durchziehen das Gebiet. Es gibt kaum hohe Erhebungen und so haben wir auf unseren rund 20 km nur rund 300 Höhenmeter erlaufen. Gegen Nachmittag nahm der Wind zu und ohne Berge oder Baumbestand (obwohl nur auf 1200 m Höhe) pfiff er ziemlich ungebremst über die Ebene. Zurück in Trudy gab es erstmal einen warmen Tee.
Wir sind im Land der Trolle und endlich haben wir einen getroffen 😉