Das Beste an Geiranger, neben der für diese Region so typischen Landschaft, war die heiße Schokolade in der ortsansässigen Chocolaterie. Wir haben auch noch zwei Sorten „Sjokolade“ mitgenommen – einmal mit Bier (wer wollte wohl diese Sorte?) und einmal mit Blauschimmel. Wir sind gespannt auf das Geschmackserlebnis heute Abend. Ansonsten ist Geiranger leider das, was Nils „A Touristtrap“ nennt. Dabei war es noch nicht einmal richtig voll. Morgen enden in Norwegen die Sommerferien und es sind deutlich weniger Gäste aus dem Ausland da. Hier kommen sonst die großen Kreuzfahrtschiffe her und auch die Hurtigrutenlinie fährt den Fjord an. Darauf ist der gesamte Hafen ausgelegt und entsprechend sind die Preise. Heute kam außer der Fähre kein großer Pott an. Der Wasserfall, der von den hohen Bergen kommend, mitten durch den Ort geht, ist wunderschön und durch den Waterfall Walk auch hautnah erlebbar. Der Neubau des Union Hotels ist leider nicht gelungen.
Wir stellten uns recht früh am Tag auf den Vinje Campingplatz etwas oberhalb vom Ortskern. Das war sowohl von der Zeit als auch vom Ort her eine gute Wahl. Direkt unten am Fjord liegt ein anderer, stark parzellierter Platz – vollkommen ohne einen Hauch von Privatsphäre. Im ganzen Gebiet gilt übrigens ein Campingverbot. Lohnt es sich, nach Geiranger zu fahren? Der Weg vom Fjell zum Fjord (Route 63 – Trollstigen) ist mit jeder Kurve und jedem See neu beeindruckend. Vielleicht sollte man eher eine Tour auf einen der umliegenden Gipfel machen und von dort den Blick nach unten genießen. Die Rastplätze an der Straße direkt oberhalb vom Ort waren überfüllt, obwohl die Reisebusse mit den Kreuzfahrtschiffnutzer*innen gar nicht unterwegs waren. Wir hatten zu schlechtes Wetter in Aussicht, als dass wir eine Bergtour in Erwägung gezogen hätten. Nun ja. Es blieb weitestgehend trocken. Den besten Ausblick fanden wir vom Friedhof in Geiranger. Da sieht man weder den seltsamen Zeltplatz noch die Anlegebrücken oder die Hotels.
Wir waren im Monat September am Geirangerfjord, so dass weniger Leute unterwegs waren, zu mal die Aida schon abgelegt hatte. Den Ort empfand ich als ein unglaublich schönes Stück Erde, genauso wie du ihn von oben wahrgenommen hast. Ich kann verstehen, dass ihr in Norwegen verliebt seid,da ihr ja viel mehr Zeit habt, die vielen bezaubernden Orte mit der beeindruckenden Natur anzufahren. Ich beneide euch darum und möchte noch mal jung sein. Eine gute Weiterfahrt und weitere atemberaubende Eindrücke wünscht Eure Mam.
Lieben Dank für deine Wünsche. Wir genießen diese Welt und sind nun auf dem Weg weiter nach Norden. Auch wenn es fast nicht schöner werden kann, sind wir neugierig auf das, was noch kommt.