
Unser grober Plan ist es, auf den Lofoten wandern zu gehen. Die Wettervorhersage ist allerdings die nächsten Tage noch sehr, sehr durchwachsen. Dann soll es längere Zeit bei ca. 13 Grad am Tag trocken bleiben. Daher haben wir uns gestern gegen eine Fährfahrt von Bodø zum südlichen Ende der Lofoten entschieden und sind weiter nach Narvik gefahren. So werden wir zwar ein Stück auf den Lofoten zweimal fahren – aber das ist der Vorteil, wenn man Zeit hat. Es ist schlichtweg egal. Für heute war Regen angesagt und so sind wir ins Kriegsmuseum in Narvik gegangen. Zwei Etagen sind dem gescheiterten Versuch der Norweger, neutral auch im 2. Weltkrieg zu bleiben, gewidmet. Fünf lange Jahre haben die Deutschen Norwegen besetzt. Die Ausstellung bot viele Hintergrundinformationen zur Rolle der Schweden und der Briten, die uns so aus dem Geschichtsunterricht nicht bekannt waren. Die letzte Ausstellungsetage wagte einen Blick in die Zukunft und stellte ein Menge an offenen Fragen. Wie weit würde man selbst für seine Überzeugung gehen? Gibt es wirklich immer eine „gute“ und eine „böse“ Seite? Kann überhaupt ein Krieg gewonnen werden oder gibt es eigentlich nur Verlierer? Inwieweit kann man mit Propaganda oder in heutiger Zeit Fakenews massiv Meinungsbilder schaffen?
Ziemlich aufgerüttelt und reichlich unterkühlt von der Lüftungsanlage des Museums fuhren wir weiter Richtung Lofoten. Den ersten Stellplatz mitten im Kongsvikasdalen haben wir zwar angefahren, aber dann wieder verlassen. Wir hätten für die geplante Wanderung ein Netz gebraucht. Unsere Karten sind digital und die Wegmarkierung dort war schon am Beginn kaum auffindbar. Das Tal hatte null Empfang und wir hatten vorher nichts für den Offlinebetrieb gedownloadet. Da haben wir eine Papierkarte schmerzlich vermisst. Aber für jede Region, in die wir kommen, eine zu kaufen, ist eigentlich auch nicht sinnvoll. Morgen versuchen wir eine andere Tour. Wenn das Wetter mitspielt.