
Obwohl direkt an unserem Stellplatz der als wunderschön beschriebene Queenstrail (Dronningruta) startet, war uns schon gestern klar, dass die 5-8 Stunden lange Tour nicht möglich sein würde. Eine Regenfront mit Wind und ordentlichen Böen ist im Anmarsch und somit entschieden wir uns nur für eine kleine Runde über den Hausgipfel und Namensgeber Nyken und zu den Trinkwasserseen oberhalb des Ortes.
Beim Abstieg mussten wir die bisher morastigsten 150 Höhenmeter ziemlich steil bergab. Nur wenige Steine lagen als Ausweichtritte im Weg und das Profil unserer Bergschuhe war ständig dicht vom Matsch. So fanden wir, wenn dann eigentlich ein schöner Stein vorhanden war, auch keinen richtigen Halt mehr. Wir eierten die Bergflanke hinunter und wuchsen zwischendrin immer um ein paar Zentimeter. So heftig klebte der zähe Schlamm an unseren Sohlen. Erst auf den nassen Wiesen wurden wir den Ballast endgültig los.

Etwas früher als erwartet kam die erste nasse Wolke an und wir erreichten Nyksund nicht mehr trocken. Spontan entschieden wir uns, in der Holmvik Brygge zum Aufwärmen einzukehren. Bei warmem Apfelkuchen und heißer Schokolade kamen wir mit der jungen deutschen Bedienung ins Gespräch und erhielten einen Tipp für unseren nächsten Stellplatz. Die Holmvik Brygge ist das erste Haus in Nyksund, das 1997 wieder geöffnet hatte und sein ebenfalls deutscher Besitzer hält bis heute durch. Jens genehmigte sich das erste Kneipenbier (0,3l für 89 NOK) auf unserer Reise. Klar, man muss die Gastronomie hier auch ein Stück weit unterstützen.
