Tag 50 – Gisløya

Um 6 Uhr weckten uns heftige Windböen. Trudy wackelte mächtig im Wind. Nach einem kurzen Check, dass es uns wahrscheinlich nicht ins Meer wehen wird, drehten wir uns noch einmal um. Aber an einen tiefen Schlaf war nicht mehr wirklich zu denken, zumal ein Ende des Spanngurts vom Boot regelmäßig auf das Dach schlug. Gegen Mittag entschieden wir, dass wir die Küstenstraße notfalls auch im Sturm sehr langsam fahren können und wir auf der Ostseite der Insel vor den Westwinden geschützter wären. Kaum waren wir von Nyksund losgefahren, ließ der Sturm spürbar nach.

Unser erster Stopp war ein Gebruikthandle – ein Tipp der netten Bedienung aus der Holmvik Brygge. Ein richtig aufgeräumter, heller und sauberer Secondhandmarkt verführte uns zum Kauf von fünf kleinen Schnapsgläsern. Nils hatte bemängelt, dass wir keine dabei haben. Nun haben wir Gläser – aber noch keinen Schnaps.

Der zweite Stopp war in Stø. Ebenfalls ein Fischerdorf – aber vollkommen anders als Nyksund. Deutlich größer, aber zugleich deutlich trister und unwirtlicher. Vielleicht lag es auch an dem Zeitpunkt unseres Besuchs. Niemand erwartete hier mehr Tourist*innen. Der Campingplatz war mehr oder weniger dicht und in einem miesen Zustand. Die nächste Walsafari soll im Juni 2022 stattfinden. Wir hatten zum Glück keinen Trip mit dem Boot in Stø geplant.

Ebenfalls von der jungen Kellnerin in Nyksund haben wir den Stellplatz in Gisløya empfohlen bekommen. Hier gibt es einen „Strand für alle“ mit einem Strandhaus, Toilette, Dusche, Spiel- und Grillplatz. Für die Übernachtung mit dem Camper soll man eine Telefonnummer anrufen und sich anmelden. Das taten wir und so können wir hier für eine freiwillige Spende stehen.

Die Nachbarn werden auch ruhig sein. Wir stehen nicht nur am Strand, sondern auch am Friedhof von Gisløya. Der gesamte Platz gehört der norwegischen Kirche.