Das Regenradar zeigte ein kleines trockenes Wetterfenster am Vormittag und ein weiteres ab 15 Uhr an. Also teilten wir unsere Touren auf. Es erstes ging es zum Rottenvikafossen. Obwohl es hier wirklich überall Wasserfälle gibt, haben wir uns noch immer nicht sattsehen können. Da es nur leicht zu nieseln anfing, konnten wir den Blaubeeren nicht widerstehen. Diese sind nun so reif, dass sie einem in die Hand fallen, wenn man sie nur berührt.
Zurück in Trudy setzte der Regen richtig ein und wir mussten lange warten, bis es spürbar weniger wurde. Gegen 17 Uhr konnten wir uns dann zum Rottenvikavatnet, einem angestauten Gletschersee, auf den Weg machen. Wir wissen nicht, wann der Rückbau der Stromgewinnung erfolgt ist, aber die alte Trasse der Fallrohre sieht man noch deutlich im Gelände. Wieder einmal beäugten uns die Schafe neugierig. Eins folgte uns ein Stück des Weges.
Mehrere Rentiere beobachteten unseren Aufstieg aus sicherer Entfernung. Und wir sie. Jens erwog eine Kontaktaufnahme 😉.
Am See war es empfindlich kalt und die nächsten Wolken kamen über den Kamm der Lyngenalpen.
So stiegen wir schnell wieder zu Trudy ab, machten sie fahrbereit und gondelten zur Fähre in Lyngseidet. Die letzte Fahrt ging um 21:30 Uhr. So hatten wir noch genug Zeit, unser Abendessen zu kochen. Mit dem Abwasch wurde es dann knapp. Während das Spülwasser durch den Gully gurgelte, fuhren wir auf die Fähre. Just in time. Mittlerweile war es dunkel geworden und windstill. Der Himmel wurde klar. Wir standen bei unserer ersten Nachtfahrt draußen und plötzlich waren sie da, die Polarlichter.