Der Wind hatte zwar gedreht und kam nun mit ordentlicher Kraft vom Meer den Fjord hinauf, aber die Sonne schien und laut Wetterapp sollte es bis zum Abend so bleiben. Wir konnten unsere Tour direkt ab dem Zeltplatz starten.

Der Weg schlängelte sich parallel zum Fluß Vestdalsa nach oben und nach den ersten drei Wasserfällen mit Fotostopp, ließen wir die nächsten links liegen, sonst hätten wir ständig anhalten müssen.

Die Wege sind hervorragend markiert. Ersatz lag ebenfalls genügend herum. Schafwolle fand sich auch reichlich am Wegesrand.
Einige kleine Schneefelder hatten wir zu queren. Aber unsere Sorge, dass der obere Teil des Weges eingeschneit sein könnte, bewahrheitete sich nicht.

Rund 8 km und 600 Höhenmeter war der Aufstieg lang. Nach jeder Steilstufe mit neuem Wasserfall keimte kurz die Hoffnung auf, dass der See in Sichtweite käme. Meist folgte nur der nächste Anstieg. Irgendwann war es dann soweit. Wir erreichten den Vestdalsvatn, einen See, der bis weit in den Juli hinein zumindest noch teilweise zugefroren und mit einer Schneeschicht bedeckt ist.

Ein wundervoller Platz.
Auch hier gab es ein „Gipfelbuch“, in das wir uns eingetragen haben. Schon gestern auf unserer kleinen Runde oberhalb von Seyðisfjörður fanden wir so ein Tourenbuch.

Der Abstieg bot einen spektakulären Blick hinunter bis in den Fjord.

Wir hatten einige Wasserläufe zu queren. Die Füße blieben trocken. Nur leider nicht sauber. Im Gegensatz zu den Moortouren in Norwegen waren hier die matschigsten Stellen mit Holzbrettern entschärft. Trotzdem gelang es mir, meinen Fuß vollständig in einem Schlammloch zu versenken. Als Entschädigung stand die Sonne nun so günstig, dass sie Regenbögen in einen Wasserfall zauberte.
Morgen ziehen wir ein Stück weiter und probieren aus, wie gut sich die Straßen auf Island fahren lassen.