… und nicht jedes davon war schön.
Aber der Reihe nach. Ein regnerischer Tag war angesagt und wir hatten beschlossen, nach Süden zu fahren. Am Seljalandsfoss hielten wir zum ersten Mal. Da es nun auch ergiebig nieselte, zogen wir uns so wasserfest wie möglich an. Eine gute Idee, denn dieser Wasserfall kann von der Rückseite begangen werden.
Lohnt es sich, dafür den Parkplatz (rund 7 Euro) zu bezahlen und mit vielen anderen Menschen gemeinsam nass zu werden? Ja, wir hatten definitiv unseren Spaß.

Auf eine andere Art schön war der nur 800m weiter links liegende Gljúfrabúi. Dieser Wasserfalls stürzt in einer Höhle hinab und liegt ein kleines bisschen versteckter.
Trudy wurde zur fahrenden Wäscheleine und wir suchten den nächsten Hotpot zum Aufwärmen. So richtig fündig wurden wir nicht, aber es gab das Seljavallalaug.

Versteckt am Ende einer Schotterpiste mit anschließendem ca. 1 km langen Fußmarsch liegt dieses Bad, das vor mehr als 100 Jahren mit Freiwilligen errichtet wurde. Das Becken misst 25 m x 10 m und war damals das größte Bad Islands (Achtung: Superlativ der Isländer). Es sollte dazu dienen, möglichst vielen Menschen das Schwimmen beizubringen und das hat an diesem Ort stattgefunden.
Leider ist es komplett ungepflegt. Weiter unten im Tal wurde ein neues, nur noch privat zu nutzendes Bad gebaut und so erlebten wir bei den Umkleidekabinen das wohl schmutzigste Bad (unser Superlativ) der bisherigen Reise. Es ist absolut unverständlich, wie Menschen einen wunderschönen Ort so vermüllen können. Das Wasser war jedoch warm und am Einlauf sogar heiß. Durch den ständigen Wasserdurchfluss muss man sich über die Wasserqualität keine Sorgen machen und im Becken lag zum Glück kein Müll.

Wir zogen ziemlich deprimiert weiter. Der Regen nahm eher noch zu.
In Vik trafen wir uns mit einer ehemaligen Kollegin von Jens. Mila und ihr Mann sind auf der gegenläufigen Runde um Island herum unterwegs. Wir hatten unsere Standorte geteilt. Das Treffen besserte unsere angeschlagene Laune deutlich auf.

Wir sind nun im Süden auf der Ringstraße unterwegs und hier hat der Tourismus schon ganz andere Spuren als im Norden oder Nordwesten hinterlassen. Die Parkplätze mit Sehenswürdigkeiten sind kostenpflichtig, manche Orte, wie die mit Grassoden gedeckten Häuser, sind nur noch aus der Ferne sichtbar und gar nicht mehr zugänglich.
Wir stehen nun im Nationalpark am Skaftafell und sind ganz nah an den Gletschern. Die Sicht darf noch ein bisschen besser werden. Wenn das Wetter mitspielt, gehen wir morgen wandern.

Da war bei dem verregneten Tag einen alten Kollegen zu treffen, bestimmt eine grosse Überraschung. lhr habt aber immer den Genuss in ein warmes Bad zu steigen… also fast ein Badeurlaub. Liebe Grüße von Erhard und Mam.