Der Tag begann damit, dass wir uns ein wenig um Trudy kümmerten, neben dem üblichen Entleeren und Auffüllen der Tanks, nutze Jens die Chance, an einer schiefen, grasbewachsenen Kante unter Trudy zu schauen. Sie hat die holprigen Strecken bisher gut überstanden.
Unser erster Halt war in Hólmavík im Museum für Magie und Hexerei. Die ansprechend gestaltete Ausstellung gib es mit einer kompletten Übersetzung in Deutsch. Wir lernten, dass die Hexerverfolgung in Island erst begann, als Amtmänner im Dienst waren, die eine Ausbildung in Dänemark oder auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands erfahren hatten. Es wurden missliebige Männer beschuldigt und es gab wenig Chancen auf Gnade. Wer Besitz hatte, konnte sich freikaufen und wurde „nur“ mit Verbannung bestraft. Eine Hochburg der Verfolgung waren die Westfjorde, die damals im Besitz einer einzigen Adelsfamilie waren.
Wir haben die Westfjorde heute verlassen. Die Hälfte unserer Zeit in Island ist leider schon vorbei. Uns zog es in Richtung Snæfellsnes, mit dem Helgafell als nächstem Ziel.

Der Wunschberg der Isländer ist nur ein Hügel von 73 m Höhe und in Privatbesitz. Entsprechend zahlt man ein kleines Eintrittsgeld. Wer dem Aberglauben folgt, startet seinen Weg auf den Gipfel am Grab der Guðrún im Kirchhof – ohne zu reden und ohne sich umzudrehen. Drei Wünsche, die man natürlich nicht verraten darf, gehen dann in Erfüllung.

Auf dem Hügel gab es früher ein Franziskanerkloster.
Das Wetter wurde immer besser und in Stykkishólmur steuerten wir den Hafen mit den vielen kleinen vorgelagerte Schäreninselchen an.


Wir fühlten uns an Schweden erinnert und genossen die Abendsonne auf dem Leuchtfeuerhügel.

Trudy parkte in der ersten Reihe und wir entschieden, dass wir der Streetfoodbude am Hafen eine Chance geben.

Das erwies sich als Fehler. Das beste, was man über das Essen sagen kann, ist, es war viel und wir aßen es mit Blick in die nicht untergehende Sonne.

Wir zogen noch ein Stück weiter und stehen heute Nacht in Grundarfjarðar. Der Campingplatz ist übervoll und wir kennen nun auch den Grund dafür. Dazu morgen mehr.
