
Das war der Grund für den vollen Campingplatz gestern Abend. Wir hatten gar nicht gecheckt, dass der Kirkjufell direkt in Sichtweite lag. Der wohl meist fotografierte Gipfel Islands ist durch verschiedene Filme u.a. „Game of Thrones“ bekannt geworden. Wir waren ein Stück abseits der Piste unterwegs und nicht ganz im Gewusel. Später präsentierte er sich auch noch ohne Regenwolke.

Der Berg ist besteigbar und es gibt sogar einen Weg hinauf. Allerdings soll man im oberen, felsigen Teil Seil und Gurt benötigen, auch wenn ihn einige frei gegangen sind.
Unser nächstes Ziel war der Strand von Skarðsvík. An diesem von Lava gesäumten Strand waren wir ebenfalls nicht allein unterwegs, aber die Gesamtzahl der Touristen hielt sich im Rahmen. 1962 wurde hier ein Wikingergrab entdeckt. Die Fundstücke sind nun in einem Museum.

Da gerade Ebbe war, konnten wir in die Nachbarbucht laufen.

Die befestigte Straße endete an diesem Strand und zum Leuchtturm Öndverðarnes ging es gute 6 km auf schmaler, holpriger Piste weiter. Damit ließen wir die meisten großen Camper hinter uns.

Hier gab es eine Art Sommerfischgebiet seit der Besiedlungszeit. Wie alt die ersten Bauten sind, war nicht in Erfahrung zu bringen. Es gibt immer noch einen Brunnen mit funktionierender Quelle. Der Sage nach bietet die Quelle drei Arten von Wasser: Trinkwasser, Heilwasser und Ale (Bier). Wobei man das Wasser nicht im Dunkeln schöpfen sollte, das würde Unglück bringen. Jens schaute mal nach …
Wir zockelten in unserem Tempo zum nächsten Leuchtturm und Aussichtspunkt.
Der Weg durch das Lavafeld des Snæfellsjökull war schmal und holperig. Dafür war er auch wunderschön. Bei 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit blieb auch Zeit zum Schauen für den Fahrer.
Am Svörtuloft Leuchtturm hatte uns die dunkle Wolke eingeholt.

Der Blick auf den ausgewaschenen Felsbogen in der Brandung war noch halbwegs trocken möglich.

An der Steilküste nisten unter anderem Dickschnabellummen. Island ist ihr südlichster Brutplatz. Es gibt noch ganze 250 Nester hier. Wobei Nest nicht ganz passend ist, da die Eier gänzliche ohne Nistmaterial auf den schmalen Felsbändern abgelegt werden.

Eigentlich wollten wir den Strand von Djúpalónssandur auslassen. Laut Beschreibung werden Dutzende Reisebusse an den schwarzen Lavastrand gefahren und es soll dort immer voll sein. Da wir direkt daran vorbeifuhren und es schon gegen 18:00 Uhr war, starteten wir doch einen Versuch. Die Straße, die zum Strand führte, war gesperrt und vom letztmöglichen Parkplatz waren es 2,5 km zu Fuß. Das hat anscheinend viele abgeschreckt.

Wir hatten den Strand und die Lagune nahezu allein für uns.



Am Strand ist 1948 ein britischer Fischkutter in Seenot geraten und zerschellt. Die rostigen Eisenteile liegen immer noch überall verteilt. Jens fand ein Stück, das wie der Mastfuß aussah.
Wir saßen noch lange in der Abendsonne, die wir im Moment sehr selten genießen können.

Als wir zu Trudy zurückkamen, hatte sich die Wolke über dem Snæfellsjökull endlich verzogen und der Vulkangipfel mit seinem Gletscher war zu sehen.

Heute Nacht sind wir in Arnarstapi.