
Wer sich nach dem Lesen des gestrigen Beitrags gedacht hat, da fehlt doch ein Highlight, der liegt gar nicht so falsch. Der Snæfellsjökull steht hier und würde sich für eine Besteigung anbieten. Er war auf unserer Wunschliste. Leider gibt es von drei Anbietern nur noch einen, der überhaupt eine Tour zu Fuß über den Gletscher auf den Gipfel führt. Die meisten fahren ihre Gäste mit einer Schneekatze nach oben. Wir haben uns gegen den Berg entschieden. Es war für uns keine Option, einen Gletscher mit Fahrzeug zu betreten und genauso wenig hatten wir Lust, oben auf die Fahrzeuge zu treffen. Einen Preis für die geführte Tour mit Guide, Gurten und Steigeisen haben wir vor Ort nicht mehr angefragt. Auf der „GetyourGuide-Plattform“ hätte es 428,- EUR pro Person in einer 7er-Seilschaft kosten sollen. Wir haben einen weiteren, kleineren Anbieter im Süden Islands für eine Gletscherbesteigung gefunden und hoffen, dass das Wetter dann da mitspielt.

So konnten wir den Gipfel auch heute nur aus der Ferne bewundern. Die Idee war, das sonnige Wetter ab Mittag für eine ca. 12 km lange Küstenwanderung zu nutzen. Der heftige Wind des Vormittags hatte die Regenwolken vertrieben, aber er blieb uns erhalten. In Arnastapi waren gerade die Busse aus Reykjavík angekommen und wir sahen zu, dass wir in Richtung Hellnar den Ort verließen. Der Weg wurde nach dem ersten Kilometer deutlich leerer.

Unser Weg endete unplanmäßig in einem Sommerhausgebiet von Hellnar. Plötzlich stand dort ein Schild, das den Durchgang verbot. Ein älterer Mann übte Golf auf einer Wiese oberhalb des geschlossenen Wegs und wir hatten nicht das Gefühl, dass es in Ordnung wäre, an ihm vorbeizugehen. Vielleicht nerven die vielen Touristen, die Island für sich entdeckt haben, mittlerweile dann doch.

Wir mussten improvisieren und ein Stück unserer Runde haben wir nicht gehen können. Grundsätzlich sind die Wanderwege eher kurze Stücke. Auf die Berge findet man nahezu nie Wege, die in irgendwelchen Karten abgedruckt sind. Es mag sie geben und sicherlich kann man auch weglos, wie gestern neben dem Kirkjufell, aufsteigen, aber das lässt sich für uns schlecht einschätzen und macht die Planung einer Tagestour schwierig. Der Küstenwanderweg hat sich für uns trotzdem gelohnt und am Ende kamen 10 Kilometer zusammen.

Jens entdeckte alte Technik und wir sahen die jungen Möwen. Zum Teil lagen noch Eier in den Nestern – aber viele kleine Flauschbällchen waren auch schon zu entdecken.
Zurück in Arnarstapi waren wir dann wieder mit deutlich mehr Menschen unterwegs, die instataugliche Fotos schossen. Jens ließ sich nicht für ein Bild überreden😭. Wir sind da auch – mehr aus Zufall – drübergelaufen. Der Steg ist breit und keineswegs gefährlich.

Das Wetter blieb stabil und wir verbrachten einen entspannten Abend mit Hamburger 🍔 grillen und lange in der Sonne sitzen. Wir sind mit Trudy noch einmal umgezogen, um aus dem Einzugsgebiet der „Killermöwen“ (zoologisch völlig falsche Bezeichnung) herauszukommen. Sie haben auch hier Nester auf der Wiese und verteidigen diese. Sonst hätten wir das Draußensitzen vergessen können.

Sehr schöne Ecke! Und ja, die Bus-Turis kommen nicht weit. Vor 6 Jshren war da noch nix gesperrt 🤨🙄
Ich kann die Einheimischen ja verstehen, wenn durch ihr Vorgärten getrampelt wird und sie das dicht machen. Aber es wäre schön, wenn die Küste immer zugänglich bliebe …