Warnung: viele kitschige Fotos. Ging nicht anders ☺️.
Gestern dümpelten wir am Fuße des Heilig-Kreuz-Kofels auf dem Stellplatz herum, lasen, guckten in die Gegend, bis es Zeit war aufzubrechen. Wir wollten nicht zu früh die Mautstraße zum Refugio Auronzo hochfahren, um dann einen, hoffentlich von den Tagestouristen frei gewordenen, Parkplatz am Fuße der westlichen Zinne zu ergattern.
Auch dieser Plan ging auf. Für den stolzen Preis von 45,- EUR kann man auf 2.300m Höhe für 24 Stunden parken und so den Sonnenuntergang genießen.
Für die erste Reihe waren wir zu spät dran. Trudy tuckerte tapfer die 12%-steile Straße aufwärts. Wir brauchten jedoch eine Stunde länger als berechnet. Einsamkeit findet man auch nachts nicht in diesem Hotspot in den Dolomiten. Es sind jedoch deutlich weniger Menschen als tagsüber, wenn die Busse aus Cortina d’Ampezzo ganze Heerscharen hochbringen und alles zusätzlich mit PKWs vollgeparkt ist.
Um 5:30 Uhr klingelte heute früh der Wecker und um 6:15 Uhr waren wir vor dem Sonnenaufgang unterwegs.
Langsam kroch die Sonne über den Horizont und begann Stück für Stück die Drei Zinnen anzustrahlen.
Wir entschieden uns für den schmaleren und höher gelegenen Pfad zur Drei-Zinnen-Hütte und das war eine gute Wahl. Auf diesem Pfad waren wir nahezu allein unterwegs.
Der Weg führte an alten Kriegsstollen vorbei. Das Gebiet war stark umkämpft und die Überreste findet man überall.
Auf der Drei-Zinnen-Hütte gab es dann Frühstück. Der erste Kaffee war noch aus der Thermoskanne und absolut unitalienisch gruselig. Unsere Geduld wurde belohnt und als die „echte“ Kaffeemaschine lief, gönnten wir uns einen zweiten – nun leckeren.
Langsam wurde es voller auf der Hüttenterrasse und wir begaben uns auf den Rückweg zu Trudy.
Immer mal wieder gelang uns, abseits der Hauptwege, die Illusion allein unterwegs zu sein und wir genossen das Gefühl.
Wir sind genauso Touristen, wie alle anderen, die diesen besonderen Ort besuchen wollen. Der Tipp aus einer Wanderapp, die Runde um die Drei Zinnen vor dem Sonnenaufgang zu starten und gegen Mittag zu beenden, hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt.
Heute Abend wird es definitiv nicht mehr voll. Wir stehen am Passo Cibiana. Hier gibt es einen Camperparkplatz direkt unterhalb des Monte Rite – dem dritten Messner Mountain Museum, das wir morgen besuchen werden.