
Der Tag begann mit einem Anruf in der empfohlenen Werkstatt und kaum 30 Minuten später stand fest, dass die Bremsbeläge bis morgen Mittag geliefert werden und wir um 13:30 Uhr mit Trudy zur Reparatur kommen dürfen. Die nette Dame am Telefon geht davon aus, dass wir morgen Abend problemlos unsere Reise fortsetzen können.
Welch‘ große Erleichterung!

Entspannt packten wir unseren Rucksack und suchten nach einer ÖPNV-Verbindung nach Siegmundskron. Zu unserer freudigen Überraschung bekamen wir mit unserer Kurtaxen-Gebühr des Stellplatzes eine Nals-Card, die wieder den kostenfreien Nachverkehr einschließt. 33 Minuten später standen wir am Fuß der Burg Firmian, dem 4. Messner Mountain Museum, das wir besichtigen wollten.

Die Anlage ist riesig. Fast einen Hektar Ausstellungsfläche kann man besichtigen und wir hatten zum ersten Mal das Gefühl, dass es zu viel ist, um bei einem Besuch alles oder das Meiste aufnehmen zu können. Es ist Messners Fixpunkt in der Reihe der Museen. Alle anderen sieht er als Satelliten dieses Museums. Gerne hätte er, dass man mit diesem Museum beginnt und dann die anderen besucht. Für unsere Routenplanung passte es nicht.
Berg und Mensch stehen im Fokus des Museums. Wie definiert sich Alpinismus? Was bleibt, wenn selbst der Everest zu einer Touri-Tour verkommt? Was hinterlasse ich in der Natur? Was hinterlässt sie in mir? Von Originalmüll aus dem Everest-Basecamp, über Tschörten in Erinnerung an verstorbenen Sherpas bis zu den Gottheiten des Buddhismus in der Tradition der Tibeter. Jedes Thema bewegt etwas in einem und Messner gibt keine Antworten vor – obwohl er seine Meinung klar äußert.
Wir schafften es ganz knapp während der Öffnungszeit unseren Rundgang zu beenden und fuhren mit Bahn und Bus zurück zum Stellplatz. Die Temperatur im Etschtal ist auch am Abend noch mediterran und tagsüber war unsere Wäsche perfekt getrocknet. Um den ausreichenden Abstand zur (etwas staubigen) Trudy-Außenhülle zu wahren, war eine kreative Lösung nötig. Der auf der Alukiste verklemmte Schaufelstiel hielt die Leine weg. Damit die Leine nicht abrutschen kann, diente ein Bleistift als Splint. Man muss nur mit einem Ingenieur reisen, dann läuft’s. 👌
Ich bin so beeindruckt von euren täglichen Touren, so dass ich kaum die richtigen Worte finde. Die Fotos sind faszinierend und mit großer Spannung erwarte ich die täglichen überaus interessanten Berichte. Ist Trudy mit neuen Bremsenbelägen wieder fahrbereit? lch wünsche euch weiterhin eine erlebnisreiche Reise bei bestem Wetter. Brigitte