Wir können den Ort auch nicht aussprechen, obwohl Nils, unser Gast- und Namensgeber, ihn uns mehrfach gesagt hat. Nun sind wir hier an dem wundervollen Platz angekommen, den „Die sieben lustigen Angler aus Deutschland“ seit über 20 Jahren besuchen. Zu den berühmten (und berüchtigten?) Anglern gehören Jens‘ Zwillingsbruder Ronny und sein älterer Bruder Mike. Ronny hat den Besuch für uns eingefädelt und das war eine geniale Idee. Merci dafür :-)! Zumal bei unserer Ankunft der Grill bereits brannte und wir Jens‘ Geburtstag mit einem großen Barbecue und einer riesigen Schüssel voller Shrimps (nur eine kleine Vorspeise, laut Nils) feierten. Bis halb 2 Uhr nachts saßen wir am Feuer. Das war (neben Bier und Rotwein) der Grund für den fehlenden Blogbeitrag gestern.
Jens Geburtstag begann in Bergen. Obwohl böse Zungen behaupten, dass es in Bergen 300 Tage im Jahr regnet, war es mit 13 Grad kühl, aber fast wolkenlos sonnig. Wir fuhren mit der Tram von unserem Stellplatz ins Zentrum und drehten eine Sightseeingrunde durch Bryggen. Die alten Kontorhäuser werden in traditioneller Handwerksarbeit seit über 60 Jahren renoviert und so als Weltkulturerbe erhalten. Obwohl ein großes Hurtigrutenschiff im Hafen lag, war es nicht voll und wir schlenderten in Ruhe durch das Gebiet. Bergen ist eine entspannt wirkende Stadt. Wenn wir schon einen Touri-Tag machen, dann aber richtig und so ging es im Anschluss mit der Fløydenbahn auf den gleichnamigen Gipfel. Der Fløyden ist einer der 7 Berge, die Bergens Charme – neben den Fjorden – ausmachen. Die Standseilbahn überwand die rund 400 Höhenmeter in 8 Minuten und wir waren bei strahlendem Sonnenschein mitten im Ausflugsgetümmel der Bergenser. Für Kinder wird so richtig was auf dem Berg geboten. Ganz ohne Gipfel geht es nie und so stiegen wir auf den höchsten Punkt. Da waren wir dann allein. Mal wieder. Kaum 20 Minuten von der Gipfelstation entfernt, saßen wir auf dem Fjell und genossen die Sicht auf Bergen.
Gestärkt mit einem fast unvermeidlichen Hotdog (Norwegen ist eine Pølser-Nation und Jens liebt Würstchen) ging es mit der Tram zurück zu Trudy. Mittlerweile lief uns ein wenig die Zeit davon, da wir zum ersten Mal einen Vinmonopolet aufsuchen wollten. Ein kleines Gastgeschenk für Nils suchten wir. Diese Läden schließen, im Gegensatz zum Lebensmittelhandel, früh. Jetzt wissen wir genau, wie viel teuerer Alkohol in Norwegen ist. Egal. Der Rotwein schmeckte am Abend und Nils hat sich sichtlich über den Kräuterschnaps (Tipp von Ronny) gefreut.