Für alle, die sich Sorgen gemacht haben: es hat sich niemand über unser Stehen hier beschwert. Obwohl unser Restaurant heute Ruhetag hat, meinte der Wirt, dass wir hier weiter stehen dürfen. Das nutzen wir, da es keine offenen Campingplätze in der Nähe gibt.
Die wenigen Wölkchen verzogen sich gegen Mittag und ein makellos blauer Himmel begleitete uns den ganzen Tag. Für Jens ein Grund, im T-Shirt zu laufen. Ich hatte dann schon noch die Daunenjacke für die schattigen Passagen dabei.
Unser Ziel war die Mühle „Moline de Tasso“ – ein Ort, der sowohl von unserer Wanderapp Komoot als Einkehr vorgeschlagen wurde, als auch hier an den Wegweisern zu finden ist.
Wir kamen an einigen zum Teil verlassenen Gehöften vorbei und hatten mal wieder alle Wege für uns allein. Der verschlungene Pfad brachte uns bis zu einem Talgrund mit angestautem Fischteich. An dessen Ufer lag die Mühle, ebenfalls verlassen und von der ehemaligen Bewirtschaftung zeugte nur noch ein dick bemoostes Barschild. An der Seite sprudelte eine Quelle aus einem bizarr geformten Berghang. Im Schatten bewährte sich dann meine dicke Jacke.
Über eine von Crossmaschinen ausgefahrene Strecke ging es zurück zu unserem Dorf. Der angetaute Boden ließ uns Stück für Stück wachsen, so klebte der Lehm unter unseren Schuhen. Wir fühlten uns stellenweise an Norwegen erinnert. Nicht nur des Matsches wegen, auch die Steilheit des Pfades war vergleichbar.
Kurz vor unserem Ort hatten wir einen neuen Hund. Er begleitete uns eine gute halbe Stunde, bevor er sich anderen Menschen weiter unten auf der Straße anschloss und zurücklief. Im Gegensatz zum Hofhund an der Kette, der hier am Parkplatz mit kaum 5 Metern Leine leben muss, hatte der kleine Kerl die große Freiheit. Uns ist schon klar, dass die Tiere hier einen anderen Stellenwert und auch eine andere Funktion haben, aber wir können den Wachhund die ganze Zeit auf seinem Stück Beton umherwandern sehen. Er findet keine Ruhe, bellt alles und jeden an. Niemand hat während unserer Anwesenheit nach ihm gesehen. Sicherlich wird er mit Futter versorgt und er hat auch eine Hütte zum Rückzug. Das Fell und sein Körper schauen gut aus. Trotzdem tut dieser Hund uns unendlich leid und wir vermissen unseren weißen Riesen um so mehr, obwohl wir wissen, dass er bei unserem Sohn momentan besser aufgehoben ist.
Die Schatten wurden länger und es fand sich auch mehr Schnee an der Nordseite der Hänge. Jens schaffte es, die Tour im T-Shirt und mit Sonnenbrille durchzuziehen, sehr zur Verwunderung der wenigen Menschen, die wir trafen.
Da wir morgen wieder einen Reisetag einplanen, der eher nicht zum Blogschreiben führt, gab es heute ein paar mehr Bilder für alle Mitlesenden.
Zum Schluss noch ein Fundstück: dieser Waldkatermix hatte sich perfekt im Busch getarnt. Dachte er. Wir fanden ihn doch. Ebenso wie die Weihnachtsdeko, die dort baumelte.