Es war gar nicht so einfach, den für die Einreise nach Italien obligatorischen Schnelltest zu erhalten. Die angepeilte Teststation in Matrei a. Brenner öffnete erst ab 17:00 Uhr. So lange wollten wir dann nicht mehr warten. Also ging es noch einmal den Brenner runter nach Rum bei Innsbruck und dort kamen wir ohne Wartezeit zu einem Test. Die 20 Minuten bis zum Ergebnis nutzten wir für den notwendigen Lebensmittelnachschub. Und um 14:00 ging es dann endlich Richtung Italien. Ja, wir haben in drei Tagen dreimal Brennermaut gezahlt und so zum Erhalt der Passstraße ausreichend beigetragen. Aber wir wollten möglichst beim letzten Tageslicht am Gardasee ankommen, um einen guten Stellplatz zu finden. Das entpuppte sich dann als kleine Odyssee. Am 6. Januar haben hier auch die letzten Plätze geschlossen, da überall die Weihnachtsferien enden. Nach drei vergeblichen Versuchen, hatten wir uns schon mit dem innerstädtischen, lauten Stellplatz in Arco arrangiert, bis uns unser Lieblingsitaliener La Lanterna einfiel. Ein kurzer Anruf und nun stehen wir hier an der alten Straße zwischen Arco und Dro, umgeben von Millionen kahlen Apfelbäumen. Wer genau auf’s Bild schaut, kann Trudy neben dem Haus am Bogen der Sarca erahnen.
20 Grad Temperaturunterschied liegen zwischen unserem vorigen Platz und dem sonnigen Flecken hier. Bei angenehmen 6 Grad Celsius genossen wir eine 12 km lange Tour mit drei Gipfelkreuzen und waren mal wieder allein unterwegs.
Die Agaven erreichen hier erstaunliche Größen und sind anscheinend doch recht frostsicher. Nachts fällt die Temperatur momentan deutlich unter null Grad.
Zum Schluss umrundeten wir das Castello und schlenderten durch die Altstadt zu Trudy zurück.
Wir wussten, dass unser liebenswert kauziger Wirt am Samstagabend die Küche öffnet und so fielen wir ausgehungert zum Abendessen ein. Seine selbstgemachten Teigtaschen sind einfach ein Traum. Der Weg zu Trudy war zum Glück nur 20m lang, da auch der rote Hauswein hervorragend schmeckte.
Heute versteckte sich die Sonne unter einer Wolkenschicht und wir spazierten zur Erimitage San Paolo. Nah an die Felswand gekuschelt liegt hier ein Kleinod versteckt. Leider verhalten sich die Besucher*innen und Kletter*innen nicht so perfekt und es gibt unzählige Gravuren im Putz der kleinen Kapelle.
Wir checkten die Kletterrouten und stellten ziemlich ernüchtert fest, dass eigentlich alle zu schwer für unser seit mehreren Jahren brachliegendes Kletternkönnen draußen am Fels sind. Also werden wir wohl erst einmal zum Klettergarten in den Anfängerbereich zurückmüssen. Jens leidet darunter mehr als ich 😏.
Die Netzabdeckung ist leider so rudimentär, dass es schwierig mit regelmäßigen Blogbeiträgen wird. Wir wollen die nächste Woche auf jeden Fall noch bleiben. Es sind Sonne und bis zu 14 Grad Celsius versprochen, da kriegt uns hier niemand so schnell weg.
Oh, wie schön anzuschauen. Genießt die Zeit am Gardasee. Bei 14°C kann man es gut aushalten.