Irgendwie hatte sich im Hinterkopf der Gedanke eingenistet, dass wir uns die MMMs ansehen wollen und so ist nun unsere Route für die nächsten 18 Tage geplant. Heute war der Start dafür auf dem Kronplatz oberhalb von Bruneck.
Ganz ungewohnt für uns – ging es mit der Seilbahn nach oben. Eigentlich laufen wir lieber. Aber die Wege haben uns an diesem extrem ausgebauten Berg nicht wirklich gelockt und wir wollten genug Zeit für das Museum haben.
Zaha Hadid hat die Architektur des Museums entworfen und im Gegensatz zu den anderen Bauten am Gipfel, fügt es sich in die Landschaft ein.
Das Museum selbst behandelt die Geschichte des Bergsteigens. Die Entwicklung der Techniken, Materialien und die Ethik der Herangehensweise an eine Tour stehen im Fokus. Angenehm war, dass Messner ganz ohne moralischen Zeigefinger auskommt und mit viel Selbstironie auch seine Entwicklung bei diesen Themen zeigt. So finden sich ein (sündhaft teuerer, handgenähter) Yeti im Museumsshop und der Gips seines (beim Einbruch in die eigene Burg) gebrochenen Beins neben Exponaten von Menschen, die ihn inspiriert haben.
Fazit: Aus unserer Sicht eine klare Empfehlung, wenn einen diese Themen interessieren. Mit Seilbahnticket und Eintritt ein teures Vergnügen. Wenn die Sicht so gut wie heute ist, lohnt sich ein Besuch.
Der Kronplatz ist ein riesiger Abenteuer-Spielplatz für kleine und große Menschen. Im Sommer stürzen sich die Downhillfahrer den Berg runter. Im Winter sind es die Skifahrer. Entsprechend viele Lifte gibt es. Wer gerne noch mehr Adrenalin ausschütten will, kann sich auf eine Riesenschaukel schnallen lassen und den Kick genießen, über einem Steilhang hinauszufliegen.
Man kann, man muss aber nicht. Wir umrundeten das Plateau und genossen die Fernsicht und die Sonne. Das Museum war leider unerwartet kalt und wir hatten das Gefühl, uns draußen aufwärmen zu müssen.
Aber auch wir fanden etwas zum Spielen. Eine lange Holzmurmelbahn mit drei verschiedenen Touren.
Gegen 16:00 Uhr leerte sich der Gipfel. Das Museum war zu und wir nutzten die Chance für ein Spiegelbild ohne andere Menschen. Wenn wir schon einen Touri-Tag machen, dann auch richtig.
Unseren Abend verbrachten wir im Baumarkt in Bruneck. Nein, leider nicht, weil es Jens‘ Lieblingseinkaufsladen ist, sondern weil unser Klo eine Havarie hat. Obwohl der Zerhacker arbeitet, läuft es nicht ab. Im Moment wissen wir nicht, ob wir den Schaden unterwegs beheben können. Es wird sicher nicht zum Tourabbruch führen, nur müssen wir jetzt immer Plätze mit WC ansteuern und eigentlich lieben wir unsere eigene Keramik.