
Um zu Fuß hinzugelangen, lag uns die Stadt ein Stück zu weit weg von unserem Bauernhof. Einfache Strecke 12 km plus die Runde durch die Stadt, erschien uns zu viel. Also fuhren wir mit Trudy und hatten nicht wirklich Probleme, einen freien Parkplatz zu finden. Der Ort selbst begeisterte uns nicht. Eigentlich ist alles in der Altstadt auf Touristen ausgelegt und wenn diese nicht da sind, ist auch fast alles zu. Vielleicht war das der Grund. Die Gassen sind beschaulich und die Häuser wirklich pittoresk, aber im Gegensatz zu Monticchiello wirkte es eher überfrachtet auf uns. Schön fanden wir, dass der Putz an vielen Häusern entfernt wurde und so die ursprünglichen Mauern mit ihrem wilden Materialmix zum Vorschein kamen.
Überall gab es kleine Details zu entdecken. Ein Haus hatte ein unfreiwilliges Freiluftmuseum an seinem Sockel, da ein Besitzer in grauer Vorzeit römische und etruskische Reliefs gesammelt und diese dann an seiner Hauswand angebracht hatte. Da die etruskische Schrift sich aus dem griechischen Alphabet entwickelt hat und aus spiegelverkehrten Buchstaben, die von rechts nach links geschrieben wurden, besteht, irritierte die Gravur auf den ersten Blick.
Auf dem Parkplatz zurück, sprach uns ein niederländischer Camper an und wir schwärmten von unserem Standplatz auf dem Bauernhof, zu dem wir zurückkehren wollten. Er erbte unser Parkticket, das noch 3 Stunden galt und meinte, er käme sicher nach. In der Tat, als wir es uns mit einem Glas Wein zum Sonnenunterganggucken wieder an unserer Hügelkante bequem gemacht hatten – mit Hunden, Pfau und zwei Katzen um uns herum – kam auch er an. Wir hatten eine gute Unterhaltung bei belgischem Bier und Rotwein aus Montepulciano.

Das eine Rotweinglas wurde wenige Minuten später Opfer des Fotoshootings. So viele Kilometer hat es ohne Schaden in Trudy überlebt, aber die Schieflage auf dem Stuhl war nach einem minimalen Anrempeln dann zu viel.
Ach ja, und dann ging irgendwann der Mond auf.

So schön… angesichts des heimischen Schmuddelwetters (heftiger Wind bei Schneeregen und knapp über 0 Grad) sieht der Sonnenuntergang doch sehr freundlich aus – da darf dann auch mal ein Rotweinglas geopfert werden 😉
Genießt die südliche Sonne! Wir fanden ja seinerzeit in der Gegend abgesehen von Volterra und San Giminiano auch die Geothermieanlagen in Lardarello durchaus sehenswert…
Hach, das müssen wir uns dann bei der nächsten Tour vornehmen. Sind nun erstmal Richtung Norden und Schnee (aber wahrscheinlich trotzdem Sonne) unterwegs.