Uns gefällt die Stille hier so gut, dass wir für zwei Nächte verlängert haben. Die Wirtin hat sich über unsere Entscheidung mächtig gefreut. Anscheinend wird der Platz sonst nur für kurze Stopps genutzt. Gestern schien dazu noch die Sonne zu verlockend, um den Tag im Auto zu verbringen. Also drehten wir eine mehrstündige Runde durch die angrenzenden Weinberge. Das ganze Gebiet ist eine sanft hügelige Landschaft mit vielen kleine Häusern und Höfen, die durch schmale Wege verbunden sind. Zwischendrin gibt es lichte Buchenwälder. Wir trafen einen Slowenen an seinem Gartenzaun, der vom weißen Riesen fasziniert war. Nachdem wir leider kein Slowenisch verstehen, ging die Unterhaltung auf Englisch weiter. Erst nach einer Weile fragte er nach unserer Herkunft, um dann direkt ins Deutsche zu wechseln. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren in der Hotelbranche in den angrenzenden Ländern. Es war gar nicht so leicht, seine Lust am Erzählen so weit zu stoppen, dass wir uns verabschieden konnten, ohne unhöflich zu sein. Aber ich fror dann irgendwann zu sehr, um noch interessiert zuhören zu können. Auf dem ganzen Weg machte uns der angetaute Lehmboden zu schaffen. Eine Schuh- und Hundereinigung im angrenzenden Bach war am Ende definitiv notwendig. Das Thema Reinigung ließ uns auch im Innenraum nicht los. So kam Jens noch in den Genuss eines slowenischen Baumarkts. Nun sind wir Besitzer*innen eines kleinen Staubsaugers. Nach einem trügerisch schönen Abendrot setzte über Nacht fieser Schnürlregen ein und obwohl uns für heute dichter Schneefall versprochen war, kamen nur dicke, pitschnasse Flocken vom Himmel. Die reichten aus, um die Wege mit einer glitschigen Schicht zu überziehen und jede Runde mit Vanya zu einer nassen Angelegenheit werden zu lassen. Umso gemütlicher ist unser warmes, Dank des Staubsaugereinsatzes temporär flusenfreies, Trudywohnzimmer.