
Uns geht es gut. Elend ist der Name des Ortes und diesen Namen hat er unverdienter Weise. Wir sind heute auf dem Weg nach Norden in den Harz gegondelt. Da wir Autobahnen meiden, hatten wir eine schöne Strecke an der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West entlang. Auf den Brocken ging es dann vom Schierker Bahnhof mit der Schmalspurbahn, die seit 1991 wieder auf den Gipfel fährt. Der Fahrtpreis raubte uns kurz den Atem. Jede Minute Fahrt kostet gut einen Euro pro Person. Da für den frühen Abend Gewitter angesagt waren, wollten wir jedoch auf Nummer sicher gehen. Uns beiden fiel nicht ein, warum wir als Kinder nie auf dem Brocken waren. Anhand der Geschichte wurde es uns dann klar. Bis 1994 waren die Russen auf dem Gipfel stationiert und bis zum Mauerfall der Berg daher nicht betretbar. Das Wetter wurde unerwartet gut. Wir hatten ein 360° Grad Panorama auf dem Plateau, das sich sonst gern 300 Tage im Jahr in Nebel hüllt. „Der Wald am Brocken ist im Wandel.“, so lautete die Ansage im Zug. Der Fichtennutzwald stirbt. Trockenheit, Luftverschmutzung und der Borkenkäfer sind die Ursachen. Da das Areal nun Nationalpark ist, lässt man die Bäume stehen und fallen ohne einzugreifen – bis auf wenige Sicherungsmaßnahmen an der Bahnstrecke und an Wanderwegen. In den nächsten Jahren wird der Brocken nicht nur am Gipfel vollständig kahl sein. Da wir mit dem vorletzten Zug auf den Gipfel fuhren, hatten wir den Berg fast für uns allein. Beim Abstieg in der Abendsonne sahen wir niemanden, außer den letzten Zug, der talwärts fuhr.
Hallo Ihr Zwei,
schönes Ziel, und vielen Dank für den Film! Mit der Harz Querbahn sind wir auch schon gefahren, aber auf den Brocken haben wir es noch nicht geschafft :-(.
Die Wälder sehen echt schlimm aus mai sehen wie die sich weiter entwickeln.
Hallo ihr Lieben, ich kenne diese Ecke auch ein bischen. War zu tiefsten DDR- Zeiten mit Oma mal in Wernigerode im Urlaub, wunderschöne Gegend. Lasst es euch gut gehen und weiterhin gute Fahrt. LG eure Seyla.