Da die Regenwahrscheinlichkeit auf 50 Prozent gesunken war, wollten wir lieber über die Sherpatrappa mit 1205 Stufen auf den Hausberg (Fjellheisen) von Tromsø steigen, als uns Indooraktivitäten in der Stadt zu suchen. Der Berg mit seiner frischen Schneehaube war einfach zu verlockend. Diese Idee hatten nicht nur wir, sondern auch noch die ca. 120 Bergläufer*innen des Sherpatrappa-Wettbewerbs. Wir hatten schlicht nicht mitbekommen, dass heute ein Rennen stattfand. Kurz bevor wir an der Bergstation der Seilbahn ankamen, startete unten der Lauf. Wir schafften es nicht mehr nach oben, bevor uns das Spitzenfeld erreichte. Also standen wir mit am Rand und staunten über die berglaufverrückten Norweger*innen. Da sich die Wolkendecke hob, hatten wir einen genialen Blick auf die Stadt mit der Brücke und der weißleuchtenden Eismeerkathedrale.
Da die Bergstation der Seilbahn nicht der Gipfel ist, zog es mich weiter nach oben. Der einsetzende eiskalte Regen ließ Jens Präferenz für eine heiße Schokolade deutlich stärker als seine Gipfelambitionen werden. Er drehte um.
Mir begegnete am eigentlichen Gipfel des Fløya (671m ü.NN) noch ein Fahrradfahrer und es kam die Sonne heraus.
Nur mit Regen gibt es auch einen Regenbogen. OK, Sonne braucht es auch. Sie begleitete mich bis zur Fjellstoa an der Bergbahn. Dort genossen wir dann zusammen eine weitere heiße Schokolade, bevor wir auf einer nun ganz leeren Treppe wieder ins Tal abstiegen. Trocken sind wir nicht angekommen. Aber da wir praktischerweise auf einem Zeltplatz mit unbegrenzt warmem Wasser in der Dusche stehen, ging das Aufwärmen schnell.