Morast … morastiger … Weg weg. Wir hätten nicht gedacht, dass unsere Matscherfahrung noch steigerungsfähig ist. Aber heute mussten wir unsere Tour vorzeitig abbrechen. Unser eigentliches Ziel war der Stárriborri gewesen. Auf Grund der Schneefälle bis auf ca. 900 Höhenmeter hatten wir das schon gecancelt und nur noch ein Vorgipfelchen mit schöner Aussicht im Sinn. Jedoch ein Polaris-Quad hatte unseren Weg in eine Schlammbahn verwandelt. Bis zum ersten See war der Pfad am Rand noch halbwegs nutzbar. Nachdem wir das gute Stück im Gebüsch stehen sahen und es zum oberen See nur noch einen schmalen Pfad entlang ging, schöpften wir kurz Hoffnung. Wir irrten uns zweifach. Zum einen hatten wir die Brücken über den Fluss verpasst. Diese waren nicht am oberen See, sondern zwischen den beiden auf halber Höhe und gut versteckt im Unterholz.
Zum zweiten ging eine quadtaugliche Furt durch den unteren See. Somit waren auch die andere Seite und das obere Seeufer vollkommen zerfahren. Wir wühlten uns noch eine Stunde am Rand entlang. Da viele Wasserläufe auch von der Seite kamen, konnten wir kaum ausweichen und es wurde unangenehm nass. Ein Blick aufs Navi (sehr empfehlenswerte Wanderkartenapp UT.no) zeigte uns dann, dass unser Weg zum Gipfel irgendwo oberhalb der Schlammspur liegen sollte. Aber wo? Wir waren zu tief. Also stiegen wir diagonal den Hang hinauf – immer in der Hoffnung, auf den verpassten Weg zu stoßen. Nichts. Sogar als wir laut GPS deutlich über dem wahrscheinlichen Verlauf waren, sahen wir von oben keinerlei Spuren im Gelände. Die besten Schuhe geben irgendwann bei Dauernässe auf und weichen durch. Die wadenhohen Wacholderbüsche taten ihr übriges dazu. Als dann auch der Regen rund zwei Stunden eher einsetzte, war klar, wir drehen um. Wir wissen nicht, ob der Weg verlegt wurde oder es nur eine wintertaugliche Tour war. Noch im Schlammpfad gab es rote Markierungen. Aber wir mussten aufgeben.
Die dicken Wolken blieben uns auf den Fersen und wir waren froh, als wir einen trockenen Platz in einem Shelter für unsere Brotzeit fanden. Wir waren begeistert von diesen Ort. Es gab ein Trockenklo, einen Ofen, Wassereimer, Lampe, Tassen, ein altes in Holz eingebundenes Gästebuch und … das Ganze vollkommen selbstverwaltet und frei.
Die nächsten zwei Tage bleiben wir noch in den Lyngenalpen. Wir geben die Hoffnung auf etwas besseres Wetter und einen Gipfel nicht auf.