
Nach einem ausgiebigen Frühstück stöberten wir in Jokkmokk noch in zwei kleinen Läden, bevor wir weiter in Richtung Süden fuhren. Wir sind auf dem Inlandsvägen (E45), der mitten durch Schweden von Karesuando (unser Grenzübertritt von Finnland) bis Göteborg verläuft, unterwegs. Unser nächster Halt war Arvidsjaur – eine nette Kleinstadt mitten im Wald. Hier sahen wir uns die imposante helle Holzkirche von außen an und Jens hatte seine erste schwedische Imbissbudenwurst mit Pommes. Sie wurden mit einer ziemlich leckeren Krabbenmayosauce und Kartoffelbrei serviert.
Ansonsten sahen wir heute viel Wald, viele wunderschöne Seen und unendlich viele Moore. Im Supermarkt gestern gab es ein beeindruckendes Regal mit Mückenabwehrspray. Ich hatte das Gefühl, nicht alles davon wäre problemlos in Deutschland freiverkäuflich 😏. Auch das örtliche Kunsthandwerk bot aus Zinn gefertigte Riesenmücken zum Verkauf. Wir haben, dank der niedrigen Temperaturen, keinerlei Probleme damit. Das Wetter muss auch mal Vorteile bieten.
Der Inlandsvägen ist sehr leer. Ab und an begegneten uns rasant fahrende Laster und einige, leider tote, Tiere lagen im Straßengraben. Die Rentiere grasen sehr nah an der Fahrbahn und wechseln auch recht entspannt die Seitenstreifen.

Irgendwie haben wir heute ziemlich getrödelt und sind so erst mit dem allerletzten Licht an unserem Stellplatz angekommen. So fast im Dunkeln zu fahren, ist kein angenehmes Gefühl, da man noch später erkennen kann, ob da Tiere am Rand stehen. Die Schweden haben etliche Zusatzscheinwerfer an ihren Fahrzeugen und nutzen diese bereits in der Dämmerung. Trudy hat von Haus aus kein besonders gutes Licht. Da sollten wir uns noch was einfallen lassen. Jens überlegt schon.
Unser Abendessen war schnell gemacht. Es gab Burger. Alle Vegetarier sollten nun nicht weiterlesen: wir haben Elch- und Rentierburger probiert. Beides war auf jeweils seine Weise sehr, sehr lecker. Rentiere sind 11 Monate im Jahr (stress)frei in der Natur unterwegs, bevor ein Teil des Bestandes bejagt wird. Es wird so gut wie alles – inklusive dem Fell – genutzt. Wenn man Fleisch essen mag, dann ist das wahrscheinlich die nachhaltigste Variante. Noch eine Korrektur zu den Bierpreisen in Schweden: Am Regal stand nicht der Dosenpreis wie in Norwegen – sondern der Sixpackpreis. Somit ist Leichtbier deutlich billiger als beim Nachbarn.
