Wer uns jetzt völlig verzweifelt auf der Karte sucht, sollte mal kurz oberhalb von Oslo schauen. Ja, genau. Wir sind wieder in Norwegen. Die Einreise war vollkommen unkompliziert. Die Grenzpolizei fragte, ob wir aus Süd- oder Nordschweden angereist sind. Da wir anscheinend völlig glaubhaft versichern konnten, dass wir aus dem hohen Norden kamen und somit aus einer „grünen“ Region, wurde uns die Einreise ohne jegliche Kontrolle gestattet. So einfach kann es sein.
Unser Plan ist es, Oslo nachzuholen. Eigentlich sollte es damals der Start unserer Tour werden, aber mit der komplexen Quarantäneandrohung hatten wir auf die Stadt verzichtet. Nun lag sie fast auf unserer Route und wir haben uns für den kleinen Umweg entschieden. Außerdem wird der Batterie- und Gaserwerb in einer Stadt hoffentlich einfacher.
Aber zurück zu unserem Tag. Er begann mit frostigen Temperaturen und einem stillen, in Nebel und Sonne gehüllten See. Leider ließ der Gasvorrat keinen weiteren Pokertag zu und so machten wir uns auf den Weg. Ganz ungenutzt wollten wir das schöne Wetter nicht verstreichen lassen und beschlossen, einen kurzen Sonntagsspaziergang im Fulufjället-Nationalpark zum höchsten Wasserfall Schwedens einzuschieben.
Nun ja, die Wege wurden weitestgehend mit Holzplanken befestigt. Die letzten Meter durch das Geröllfeld bis zum Fuß des Wasserfalls sind momentan gesperrt, da auch dort Wege eingebaut werden. Wir kamen also nicht ganz nah heran. Wir hakten es als Herbstspaziergang bei trockenem Wetter ab.
Dann starteten wir unsere Tour Richtung Oslo und je weiter wir nach Süden kamen, desto wärmer wurde es. Rund um Lillestrøm sind die Birken noch grün. Wir brauchen zum ersten Mal seit langer Zeit keine Heizung und haben angenehme Innentemperaturen von 23 Grad Celsius, nachdem den ganzen Tag die Sonne ins Auto schien. Wenn wir morgen nachfüllen können, dann reicht unser Gas mit Sicherheit für den Frühstückskaffee. Ansonsten verfolgen wir die spannende Bundestagswahl und hoffen, dass unsere Briefwahl rechtzeitig eingetrudelt ist.