
Auf den Spuren von Joe Nesbø durch Oslo. Als Harry-Hole-Fan, der Hauptfigur Nesbøs, stand die Stadt schon lange auf meiner Will-See-Liste. Wer die Krimis nicht kennt, aber grundsätzlich dem Genre nicht abgeneigt gegenübersteht, sei die Serie wärmstens empfohlen. Aber zurück zu uns. Wir warteten die letzten Regentropfen ab und fuhren entspannt vom Zeltplatz aus mit dem Bus eine Dreiviertelstunde bis zur Haltestelle Kvadraturen mitten im Herzen Oslos. Die App Ruter funktionierte sowohl zum Ticketkauf als auch zur Navigation im öffentlichen Nahverkehr reibungslos.
Wir starteten unsere Tour auf der Festung Akerhus – dem ältesten Teil Oslos. Bewaffnet mit einem kostenlosen Faltblatt von der Information zogen wir über das weitläufige Areal, das in Teilen immer noch von der Osloer Militärakademie und dem norwegischen Verteidigungsministerium genutzt wird.
Stück für Stück kam die Sonne heraus und die letzten Wolken verzogen sich. Nach einer kurzen Pause im Café ging es weiter über das Nationaltheater, dort wurde gerade ein Film gedreht und die Karl-Johans-Gate (Oslos Prachtstraße) zum Rathaus.

Das Rathaus ist ein klassizistischer Brocken und wird gerade teilsaniert. Das Schönste an dem Gebäude ist aus unserer Sicht das Glockenspiel und die verschiedenen Musikstücke von Klassik bis Rock, die zur vollen Stunde erklingen.
Unser Wunsch war es, die prachtvolle Oper in der Sonne erleben zu dürfen. Dafür trugen wir auch gern den Rest des Tages unsere viel zu warmen Jacken unter dem Arm geklemmt durch die Gegend.

Auch für uns ging es nach oben auf das Dach. Jede Fläche ist belaufbar. Die weißen Marmorplatten sind leicht angeraut und problemlos zu ersteigen.

Wir hatten unser „Matpakke“ dabei und saßen mit wenigen anderen Menschen über dem glitzernden Fjord in der Sonne. Die riesigen Möwen wissen mittlerweile auch, dass irgendwer immer irgendwas dort oben isst. Eine stalkte uns die ganze Zeit und ließ sich durch nichts verscheuchen. Erst als wir fertig waren, suchte sie sich neue Opfer.

Klar, auch wir wollten unser Erinnerungsfoto.
Mit der U-Bahn, die nach wenigen Stationen oberirdisch verläuft und sich so gut zum Sightseeing eignet, ging es noch einmal auf den Hollmenkollen. Dort trainierten die sportverrückten Norweger. Die Skater rasten über die Bahnen und die jungen Skispringer flogen über die Trainingsschanze.

Während die Sonne unter- und die Flutlichtanlagen angingen, machten wir uns auf den Abstieg zu unserem Stellplatz.

Wir liefen die rund 2,5km durch das Villenviertel Oslos bis nach Bogstad. Da die Supermärkte lange geöffnet haben, gönnten wir uns noch ein Steak vom Grill zum Abschluss dieses Tages.
